Zwei neue Öfen fürs Porzellaneum

Finale Schauproduktion in Annaburg eröffnet

Große Freude im Annaburger Porzellaneum: Nach langer Wartezeit konnte am 14. September die Schauproduktion vervollständigt und feierlich eröffnet werden. Seitdem gehören zwei neue Brennöfen zum Inventar, mit denen nicht mehr nur – wie bisher – Dekorbrände, sondern auch Glatt- und Glühbrände durchgeführt und veranschaulicht werden können. Bei den Feierlichkeiten waren auch Sachsen-Anhalts Kultusminister Rainer Robra sowie der Bürgermeister der Stadt Annaberg, Stefan Schmidt, zugegen. Über 50 weitere Besucher fanden an diesem Tag den Weg ins Porzellaneum, in der zur Feier des Tages Rundgänge durch die neu ausgestattete Schauproduktion angeboten wurden. Für noch mehr Spaß und Unterhaltung sorgten eine Tombola und die Berliner Band Sticky Tunes. „Wir freuen uns über die große Resonanz an diesem Tag und darüber, in Zukunft noch besser präsentieren zu können, wie das Annaburger Porzellan einst hergestellt wurde“, so Petra Noack, Vorstandsmitglied des Fördervereins Annaburger Porzellaneum e.V.

150 Jahre Tradition

Die lange Tradition der Porzellanherstellung in Annaburg reicht bis ins Jahr 1874 zurück. Nach Gründung des Keramik-Kleinstbetriebes Böttcher wurde 1883 die Steingut-Fabrik Heckmann gegründet. Nach einer wechselvollen Geschichte, in der das Porzellanwerk mehrere Wirtschaftskrisen, Kriege und Systemwechsel überwand, musste das Werk 2015 endgültig schließen. In Hochzeiten existierten 12 Brennöfen bei einer Belegschaft von ca. 600 Personen. Um die langjährige Porzellan-Tradition trotz Schließung zu bewahren, gründete sich bereits 2015 der Förderverein Annaburger Porzellaneum e.V. Hier – im Porzellaneum – erfahren Besucher heute alles über den Prozess der Porzellanherstellung, beginnend beim Entwurf, über die Formgebung bis hin zum Brennprozess und Dekor.

Vielfältiges Angebot

Durch EU-Fördergelder und zahlreiche weitere Unterstützer konnte der Verein das ehemalige Werksgebäude in der Vergangenheit

museumsgerecht umbauen und die Werksgeschichte digital aufbereiten. Wesentlicher Bestandteil des Museums ist zudem die Schauproduktion, die dank verschiedener Sponsoren nun mit zwei neuen, leistungsfähigen Brennöfen bestückt werden konnte. Auch die EMB Energie Brandenburg GmbH mit ihrer Marke SpreeGas gehört zu den Unterstützern des Projekts.

Ein Museumsshop, in dem Restbestände des ehemaligen Werksverkaufs und neu gestaltete Artikel erworben werden können, ein Museumscafé, in dem regelmäßig auch Veranstaltungen stattfinden, sowie eine Malwerkstatt, in der sich Interessierte mit dem Pinsel an Freihanddekorationen üben können, vervollständigen das mannigfaltige Museumsangebot. Sehr beliebt ist auch das Veranstaltungsformat „Kreatives im Advent“ sowie das Gießen und Gestalten von Werkstücken für Schulklassen. Diese und weitere aktuelle Angebote und Veranstaltungen gibt es unter: https://www.annaburg-porzellan.de/veranstaltungen.

Fotos: Förderverein Annaburger Porzellaneum e.V., SpreeGas/Brehmer

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