Ein kleines Paradies für Kinder
In Werben wird gegenwärtig am 2. Bauabschnitt des Abenteuerspielplatzes gearbeitet.
Die Spreewaldgemeinde Werben ist nicht nur für Radfahrer und Touristen ein lohnendes Ziel. Sie hat auch ein großes Herz für Kinder und Familien. Ein einzigartiger Abenteuerspielplatz mit Hexenhaus, Tunnelrutschen und märchenhaften Schnitzereien lassen das Herz der jüngsten Einwohner des Ortes und weit darüber hinaus höherschlagen.
Die Idee dazu geht auf einen Besuch von Bürgermeister Joachim Dieke gemeinsam mit einer befreundeten Familie bei den Holzschnitzweltmeisterschaften in Blockhausen, 30 Kilometer hinter Freiberg, zurück. Der dortige Abenteuerspielplatz hat bei dem kleinen Timo Pipka einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. „Wir wollen in Werben die Kinder und Jugendlichen in die Gestaltung des Ortes einbeziehen. Nach ihren Vorstellungen gefragt, erinnerte sich Timo an den tollen Abenteuerspielplatz und wünschte sich so etwas auch für Werben“, sagt Joachim Dieke. Da der dortige Spielplatz 1,3 Millionen Euro gekostet hatte, waren Ideen gefragt, um mit wenig Geld ein attraktives und besonderes Angebot für die Kinder zu schaffen. Dem Bürgermeister gelang es, ein engagiertes Team von Ruheständlern im Dorf zu aktivieren, die sich enthusiastisch und ehrenamtlich der großen Aufgabe stellten. Eine erste Anschubfinanzierung erfolgte durch die Übergabe von 15.000 Euro aus Lottomitteln des Landes Brandenburg. Auch zahlreiche Spenden ermöglichen den Kauf des benötigten Materials. Bereits beim 1. Bauabschnitt war SpreeGas unter den Sponsoren und wird es auch als Vertriebsmarke der EMB Energie Brandenburg GmbH beim 2. Bauabschnitt sein. Die Arbeitsleistung erfolgt fast ausschließlich ehrenamtlich.
Rutschenelemente haben die Höhe der Konstruktion bestimmt, Findlinge umschließen den Berg am Hexenhaus. Der größte Findling hat übrigens ein stolzes Gewicht von fünf Tonnen. Ein polnischer Holzkünstler hat die Figuren geschnitzt, sodass jetzt Bär, Hexe, Räuber, Dachs, Fuchs oder Maulwurf den Abenteuerspielplatz zieren und die Phantasie anregen. Das Hexenhaus ist sogar nachts beleuchtet. Besonders stolz ist Joachim Dieke auf das Geländer aus Robinienholz. „Handgefällt, handgehobelt und handgeschliffen“, betont er. Etwa 2500 freiwillige Arbeitsstunden sind geleistet worden, bevor der erste Bauabschnitt im Sommer letzten Jahres eingeweiht werden konnte. Das Werbener Angebot hat sich weit über die Grenzen des Ortes hinaus herumgesprochen hat. Sogar Kindergeburtstage sind hier schon gefeiert worden.
Da noch Material übrig war und auch weitere Spenden eingegangen sind, wurde ein zweiter Bauabschnitt in Angriff genommen. „Anregungen für Ideen hole ich mir unter anderem in Tierparks und Großspielplätzen in anderen Orten“, erzählt der Bürgermeister. Unter anderem entsteht gegenwärtig ein Märchenschloss, eine Räuberhütte und ein Piratennest. Zahlreiche kleine Details, wie ein Kater auf der Wetterfahne oder auch Werkzeug erwirbt er kostengünstig auf Flohmärkten. Alte Taucheranzüge wurden kurzerhand für die Piratenfiguren genutzt. Ideen haben die Werbener noch viele. Und zum Glück können sie auf Partner vertrauen, die ihr unermüdliches Engagement unterstützen.