Hilfe für die Helfer
Beim WERG e.V. Peitz kommt die Weihnachtsspende zur rechten Zeit an
Wie viel schon eine kleine Aufmerksamkeit bewirken kann, sehen die Mitarbeiterinnen und ehrenamtlichen Helfer jedes Mal, wenn sie die Türen des roten Backsteingebäudes in der Peitzer August-Bebel-Straße 29 öffnen.
Hier bietet der soziale Verein zur Wiedereingliederung von Randgruppen in die Gesellschaft – kurz WERG e.V. – eine Kontakt- und Beratungsstelle für alle, die Hilfe benötigen, einen Mittagstisch und eine Ausgabe von Lebensmitteln an sozial schwache Bürger sowie einen Kindertafeltreff, wo Eltern mit ihren Kindern spielen können. Außerdem haben im Erdgeschoss des Gebäudes aktuell 15 geflüchtete Familien ein erstes Zuhause nach ihrer Ankunft in Deutschland gefunden. In der Dammzollstraße 52 b befindet sich zudem die soziale Möbelbörse, eine Holz- und Fahrradwerkstatt sowie die Kleiderkammer.
Viel Leben steckt hinter diesen alten Mauern. Doch die sind in die Jahre gekommen. Einige Bereiche, vor allem in der August-Bebel-Straße, konnten die Vereinsgründerin und -vorsitzende Angelika Sedlick und ihr Team bereits modernisieren. Angesichts der explodierenden Energiepreise müssen sie aber selbst mit hohen Energiekosten kämpfen. „Unsere Mitarbeiter versuchen alles, sie ziehen sich warm an, heizen nur da, wo es wirklich notwendig ist“, berichtet Projektleiterin Ivonne Scheunemann.
Psychologische Unterstützung
Hinzu komme die gestiegene Zahl an hilfsbedürftigen Personen, für die so wenige Lebensmittel zur Verfügung stünden, wie noch nie in der Geschichte der Peitzer Tafel. Oft müssen jetzt Menschen wieder nach Hause geschickt werden, weil keine Ware mehr da ist. Viele kämen deswegen schon weit vor der Öffnungszeit. Es herrsche Angst, Unruhe, Gedrängel – und oft Hilflosigkeit auf beiden Seiten der Spendenausgabe.
„Wir bieten unseren Helfern psychologische Unterstützung an, damit sie selber etwas zur Ruhe zur kommen und sich auf Weihnachten mit ihren Familien freuen können“, so Angelika Sedlick. So wird es erstmals auch keine Weihnachtsfeier bei der Tafel in Peitz geben. Dafür haben sie dutzende Beutel mit leckeren Überraschungen gepackt, die sie bis Weihnachten an die Bedürftigen verteilen werden, zusammen mit Spielzeugen, Kuscheltieren und anderen Geschenken, die von anderen Bürgern gespendet wurden.
Unterstützung von vielen Seiten
Ebenfalls ein Lichtblick am trüben Dezemberhimmel war die diesjährige Weihnachtsspende von SpreeGas. „Dieses Jahr ist zwar geprägt von etlichen Krisen, doch die Hilfsbereitschaft unter den Menschen ist ungebrochen groß. Wir mussten keine Bittbriefe schreiben und wurden trotzdem von regionalen Firmen und Einzelpersonen bedacht. Ein großes Dankeschön dafür“, so die Vereinsvorsitzende.
Und auch von kommunaler Seite kommt Unterstützung. Amtsdirektorin Elvira Hölzner und der Bürgermeister der Stadt Peitz, Jörg Krakow: „Nach seiner Gründung im Jahr 1994 wurde der Verein zu einem festen Bestandteil und zu einer wichtigen Anlaufstelle im Amt Peitz. Als Hilfeverbund in verschiedenen Bereichen ist er seitdem ein gefragter Ansprechpartner für uns, wenn es darum geht, sozial schwache Bürger und Menschen in Notsituationen zu betreuen, zu begleiten und zu beraten. Es ist selbstverständlich, dass wir auch dem Verein bei Problemen helfen.“