Graffiti statt Malblock
Buntes Abschiedsgeschenk für Grundschule in Grano
Auf Initiative der eigenen Eltern und mit Erlaubnis der Lehrer eine Schulmauer mit Graffiti besprühen – was gibt es Schöneres? Genau so ist es im vergangenen Jahr an der Grünen Grundschule Grano geschehen, einem Ortsteil der Gemeinde Schenkendöbern.
Susanne Kunze, ehrenamtliche Bürgermeisterin des Ortsteils und Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule, erzählt, wie es zu diesem tollen Projekt kam: „Viele Eltern, Schüler und auch Granoer Einwohner ärgerten sich schon lange über den tristen Anblick, wenn sie zur Schule kamen. Als der Elternbeirat des damaligen Abschlussjahrgangs über das Abschiedsgeschenk an die Schule beriet, ergriffen einige pfiffige Eltern, allen voran Elternsprecherin Grit Lerche, die Chance, diese graue Mauer endlich zu verschönern."
Viele helfende Hände
Gesagt, getan. Die Eltern nahmen Kontakt zur Schulleiterin Evelyn Hüfner und zur Kunstlehrerin Frau Kurz auf. Gemeinsam mit den Schülern einigten sie sich darauf, dass die Mauer während der Projektwoche vor Schuljahresende bemalt werden sollte. Vorher mussten allerdings einige Fragen geklärt werden: Welche Farbe eignet sich, um eine etwa 15 Meter lange Steinmauer anzumalen? Gibt es eine spezielle Technik? Welche Materialien werden benötigt? „Als die Schüler hörten, dass sie Spraydosen verwenden dürfen, waren alle hellauf begeistert", erinnert sich Susanne Kunze an die Reaktionen.
Aber woher die finanziellen Mittel für Farbe, Grundierung, Masken und Schutzausrüstung nehmen? Gemeinsam mit dem Förderverein wurde ein Sponsorenbrief verfasst und an verschiedene Unternehmen aus der Region verschickt. „Ich hatte unter anderem bereits guten Kontakt zu SpreeGas, die jährlich einen Stammtisch für ehrenamtliche Bürgermeister veranstalten. Auch bei vorherigen Spendenprojekten, zum Beispiel für den Wasserspender in der Schule, hat SpreeGas schnell und unkompliziert geholfen. Das war auch dieses Mal wieder der Fall und dafür möchte ich mich im Namen aller noch einmal herzlich bedanken", so Susanne Kunze.
Motive aus Grano
Darüber hinaus zogen die Schüler zusammen mit der Granoerin Grit Lerche auch selbst durch den Ort und putzten Türklinken. Am Ende kamen mehr als 1.000 Euro zusammen. Das Projekt konnte starten. Die Schüler verewigten sich in bunten Farben, schrieben ihre Namen, sprayten verschiedene Motive mit Verbindung zu ihrer Heimat, wie zum Beispiel den Weinberg in Grano. „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen", sagt stolz die ehrenamtliche Bürgermeisterin.
In diesem Jahr sollte eigentlich noch eine Metallabdeckung auf der Mauer angebracht werden, um sie vor Regen zu schützen. Außerdem wollte der diesjährige Abschlussjahrgang die davor gelegene Mauer ebenfalls verschönern. Durch Corona wurden beide Projekte erst einmal verschoben.