Für Sicherheit brennen

Brandschutzübung im SpreeGas-Solarpark sorgt für Aufsehen

Mithilfe eines Abflammgeräts entzünden die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Neuhausen/Spree die Modelle, dessen Löschung Grundlage der Brandschutzübung ist. Fotos: PR

Zuerst sieht man den Rauch. Dann suchen sich stechende Flammen ihren Weg durch Holz und Kunststoff. Innerhalb weniger Minuten ist das Photovoltaik-Modul des Solarparks von SpreeGas niedergebrannt. Was zunächst nach einem tragischen Unfall klingt, wurde mit leuchtenden Augen der Kleinsten bestaunt und von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren gelobt. Die Übung wurde durch die FFW Frauendorf und Koppatz durchgeführt. Lernende Gäste waren weitere FFW-en des Landkreises Neuhausen.

Zwei Brandbeispiele stehen stellvertretend für den Gebrauch von Photovoltaik-Anlagen. Dafür sind jeweils zwei bereits kaputte Module aneinander gelehnt. Kaputt bedeutet bei PV-Anlagen jedoch nicht zwangsläufig nutzlos. Seit einigen Jahren gibt es die Verpflichtung der Hersteller, alte Module zum Recycling zurückzunehmen.

Module, die ihre Lebenszeit überschritten haben oder einfach nicht mehr brauchbar sind, werden dem Wirtschaftskreislauf wieder zurückgeführt. Das gilt natürlich nicht für verbrannte Module. Was mit diesen geschieht, wird bei der Brandschutzübung deutlich.

Feurige Angelegenheit

Unter dem ersten Brandbeispiel liegt Heu, was den Bewuchs symbolisiert, welcher unter den PV-Anlangen im Solarpark wächst. Der nächste Aufbau steht für Solaranlagen auf Dächern. Denn unter den zwei PV-Modulen stapelt sich Sperrholz, was einen Dachstuhl imitiert.

Um Punkt 17.30 Uhr geht das Spektakel los. Die vor Ort bereits wartende Feuerwehr beginnt mithilfe eines Abflammgeräts die beiden Brandbeispiele zu entzünden. Der Feuerwehr-Chef lacht: „Ich sage immer, wer kein Feuer entfachen kann, kann auch keins löschen!" Nach ein paar Anläufen fängt das Holz an zu brennen. Was in großen Flammen leuchtet und meterhohe Rauchschwaden in den Himmel malt, ist nun das Startsignal für die Brandschutzübung. Ein kurzer Anruf mit dem Alarm „B-Fläche" (fachlich für: Größerer Flächenbrand, Brand mehrerer Strohmieten) genügt und nur wenige Augenblicke später ist die Luft erfüllt von Tönen. Denn die Zuschauer dieses Ereignisses sind vorrangig Mitglieder der umliegenden Freiwilligen Feuerwehr – natürlich ausgestattet mit ihren Piepern.

Kurz darauf erklingt aus der Ferne das bekannte Sirenengeräusch eines Feuerwehrautos. Doch es bleibt nicht bei einem. Insgesamt vier Wagen fahren über den sandigen Weg zum Solarpark. Die hereinbrechende Nacht stört jedoch nicht, denn neben den Löschfahrzeugen wartet seit Beginn der Übung der Katastrophenschutz. Mit taghellen Lichtschirmen beleuchten sie das Gelände und ermöglichen den Feuerwehrmännern eine klare Sicht.

Profis am Werk

Ganz nach Lehrbuch gehen die geschulten Feuerwehrmänner jeden Schritt sorgfältig durch. Anschließend wird sogar eine Wärmebildkamera eingesetzt, um eventuelle Glutnester ausfindig zu machen. Während die Familien bereits den Heimweg antreten, beenden die Feuerwehrmänner ihre Arbeit. Nach der gründlichen Überprüfung ist die Brandstelle gesichert. Das Ergebnis ist wie erwartet: Die Module sind sauber abgebrannt und haben den Brand nicht weiter angefacht. Nicht nur das Üben an brennenden Solaranlagen ist entscheidend für die Freiwillige Feuerwehr. Wichtig ist zudem, dass die Angst vor Photovoltaik-Anlagen genommen wird. Denn nur mit einem ausreichenden Wissen über neue Technologien ist es möglich, grüne Energie im Leben aller zu etablieren.

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