Mobil im Kinderhaus Pusteblume
Das Johanniter-Kinderhaus „Pusteblume“ befindet sich in idyllischer Lage auf einem weitläufigen Grundstück in Burg (Spreewald). Doch wer hierherkommt, hat ein schweres Päckchen zu tragen. Das Haus bietet ein deutschlandweit einzigartiges stationäres Kinder- und Jugendhospiz und eine Intensivpflege-Wohngruppe. „Alle Kinder, die zu uns kommen, haben eine lebensverkürzende Erkrankung“, erklärt Kathrin Verzino, Fachbereichsleiterin Sozialmarketing bei den Johannitern. Das Haus steht Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland offen, doch es sind überwiegend Kinder aus Brandenburg, die hier betreut werden. „Für schwer kranke Kinder und ihre Eltern ist eine weite Anreise sehr schwierig“, so Kathrin Verzino. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 90 Kinder im Burger Kinderhaus Pusteblume betreut. Die Nachfrage ist groß, es gibt sogar eine Warteliste, weil nicht alle Wünsche nach einem Aufenthalt im Kinderhaus erfüllt werden können.
Angeboten wird ein ganzheitliches Konzept zur palliativen und intensivmedizinischen Versorgung sowie der psychosozialen und heilpädagogischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Gerade in der letzten Phase des Lebens sei neben der palliativen Versorgung eine Trauerbegleitung und psychosoziale Betreuung sehr wichtig, damit die Familien in dieser schwierigen Phase nicht alleingelassen werden. Um ein Kind kümmern sich mindestens zwei Pflegekräfte rund um die Uhr. Für die Kinder, die noch mobil sind, wurden im letzten Jahr zwei Rollstuhl-Tandem-Fahrräder angeschafft. „Die Kinder lieben diese kleinen Ausflüge in die nähere Umgebung“, sagt Kathrin Verzino. Damit die Kinder dafür richtig ausgestattet sind, hat die EMB Energie Brandenburg GmbH mit ihrer Marke SpreeGas das nötige Fahrrad-Equipment mit Helmen und Radtaschen gespendet. Und als Überraschung wurden noch zwei E-Bikes für Erwachsene draufgelegt. Die umfassende Beratung fand im Fahrradcenter Heßlich statt, das sich ebenfalls an dieser Aktion beteiligte. Für die Kinder, die gesundheitlich nicht so stabil sind, bringt so ein Ausflug, bei dem nur ein Pfleger dabei ist, ganz schön viel Aufregung. Nun können auch die Eltern ihre Kinder bei der Radtour begleiten.
Das Schicksal der kleinen Patienten bewegt viele Lausitzer. „Die Spendenbereitschaft ist groß. Auch wenn die Lausitzer manchmal als verschlossen gelten, so zeigen sie doch ein großes Herz“, freut sich Kathrin Verzino. Ihr größter Wunsch ist es, dass das Team der Pflegefachkräfte wächst, um noch mehr Kindern einen Aufenthalt in der „Pusteblume“ zu ermöglichen.
Wer sich einmal über das Johanniter-Kinderhaus informieren möchte, kann das am 21. Juni beim „Zauberhaften Gartenfest“. Zauberer und Clowns sind vor Ort, es wird Lachyoga angeboten und ein Puppentheater spielt für die Kinder. Geplant ist auch ein Auftritt des Kinderchores der Europaschule. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.