Naturschutz und Energieerzeugung gehen im Solarpark Frauendorf Hand in Hand

Kathrin Jung, Jörg Schulze, Christina Grätz, Arnd von Moers und Isabell Hiekel (v. l. n. r.) Foto: Stefan Binder

Bienen und andere Insekten tummeln sich in der Gemeinde Neuhausen an der Stelle, wo auch Strom erzeugt wird. Über das gute Nebeneinander einer oft ungeliebten Industrieanlage und dem idealen Lebensraum von geschützten Tieren und Pflanzen informierte sich kürzlich die Landtagsabgeordnete Isabell Hiekel (Bündnis 90/Die Grünen) am Solarpark in Frauendorf, der von der EMB Energie Brandenburg GmbH mit ihrer Marke SpreeGas betrieben wird.

Der 2017 auf einer ehemals militärischen Fläche von etwa 20 Hektar errichtete Solarpark wurde von vornherein als Biotop angelegt und war damit der erste seiner Art in Deutschland. Die zur Stromerzeugung notwendigen Flächen werden damit aufgewertet, denn hier kommen keine Pestizide und Düngemittel zum Einsatz. Insgesamt hat die Anlage eine Leistung von etwa 12 Megawatt Peak. Entwickelt wurde sie durch die Procon Solar GmbH Cottbus in Zusammenarbeit mit der Nagola Re GmbH. Sie zeigt, dass Energiewirtschaft und Naturschutz nichts Gegensätzliches sein müssen. „Industrieanlagen sind auch eine Chance für den Naturschutz“, betont Biologin Christina Grätz. 

Blühstreifen wurden geschaffen, um die Biodiversität zu erhöhen. Der breite Insektensaum bietet u.a. den Honigbienen Nahrung und lockt Vögel zum Brüten an. Mindestens einmal jährlich wird hier nach einem besonderen Plan gemäht, so dass immer Bestände unterschiedlichen Alters an Blühpflanzen vorhanden sind. Landwirt Jörg Gläser von der Agrarproduktion Kahsel hat diese Aufgabe übernommen. „Der Kräuterreichtum kommt durch das regelmäßige Mähen. Wichtig ist dabei, dass die Mahd von der Fläche entfernt wird, da sich sonst nur Gräser entfalten können“, sagt Christina Grätz. Der Samen für die Flächen ist zertifiziert und beinhaltet Mischungen mit 64 Arten, die eine durchgehende Blühzeit von Mai bis Oktober garantieren.

Beim Rundgang durch die Anlage konnten die Gäste unter anderem Wiesensalbei, verschiedene Nelkenarten, Königskerze, Ochsenzunge, Korn-Flockenblume, Pimpinelle und zahlreiche andere Blühpflanzen bestaunen.

„Es war sehr spannend und sehr informativ, zu erfahren, wie es hier gelungen ist, Wirtschaft und Natur miteinander zu verbinden“, sagte Isabell Hiekel. Die Landtagsabgeordnete erfuhr auch, dass es durchaus auch Schattenseiten gibt. So machte Jörg Schulze, Referent Photovoltaik bei der EMB Energie Brandenburg GmbH, deutlich, dass die Wirtschaftlichkeit des Solarparks zwingend notwendig ist. Noch seien die Speichertechnologien nicht vorhanden, um die Solarenergie ständig verfügbar zu haben. Um Ertragsverlusten durch sinkende Leistung alter PV-Anlagen entgegenzuwirken, müsse es Optionen geben, um die Anlage zu modernisieren. Für das Recycling alter Solarmodule seien neue Verfahren noch in der Zertifizierung.

Zahlreiche Blühpflanzen gedeihen im Solarpark. Rechts ist der Ährige Ehrenpreis zu sehen, der als gefährdet gilt. Fotos: Stefan Binder

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