Allzeit gute Fahrt
Neues Drachenboot für die Gemeinde Neuhausen/Spree
Sie sind legendär – die schrill-bunten, lauten und mit klangvollen Namen versehenen Teams bei den Wasserfestspielen Neuhausen am Spremberger Stausee auf der Döbbener Seite. Red Hot Chili Päddler, EINHEITZer, Saaligatoren und, und, und. 13 Jahre lang wurden an einem Wochenende im Juni verschiedene Wettkämpfe auf dem Wasser ausgetragen, im Mittelpunkt die Drachenbootrennen - von Langstrecke über Nachtrennen bis hin zu Tauziehen und Badewannen-Cup.
Doch dann kam Corona und die 14. Ausgabe der Wasserfestspiele musste seitdem bereits zweimal verschoben werden. Statt den Sponsoren das Geld zurückzugeben, hatten die Neuhausener eine Idee: Kann die Gemeinde das Geld nutzen, um ein neues Drachenboot bauen zu lassen?
Die regionalen und wassersportbegeisterten Sponsoren – unter anderem SpreeGas, die die Veranstaltung seit vielen Jahren unterstützen – willigten ein, die Gemeinde Neuhausen/Spree steuerte einen Zuschuss bei und so konnte ein neues Drachenboot gefertigt, abgeholt und foliert werden.
Wie die Regeln es vorschreiben, misst das neue Boot genau 12,49 Meter Länge und 1,16 Meter Breite. Bei 250 Kilogramm liegt das Leergewicht und es bietet bis zu 20 Paddlern auf den Bänken Platz. Außerdem braucht es einen Steuermann und einen Trommler, der in der Mitte sitzt. Dieser sitzt in dem neuen Boot sogar etwas tiefer, was es insgesamt windschnittiger macht. Nach internationalen Racing-Standards für Drachenboote gebaut wurde es bei Schwerin und hat insgesamt 15.000 Euro gekostet, inklusive traditionell gestalteter Trommel, Drachenkopf und Drachenschwanz.
Zur Bootstaufe im SpreeCamp in Bagenz fanden sich neben Gemeindevertretern und Sponsoren die beiden Organisatoren der Wasserfestspiele Matthias Baum und Thomas Schoba sowie Wolfgang Hübner ein, der die Festspiele damals ins Leben gerufen hatte. Gemeinsam tauften sie das neue Boot auf den Namen „Adebar“.
Warum es gerade der „Storch“ wurde, weiß Bettina Schoradt von der Gemeinde Neuhausen/Spree: „Wir hatten via Website, soziale Netzwerke und Mundpropaganda zur Namensfindung aufgerufen. Am Ende kamen 38 Vorschläge, aus denen das Organisationsteam der Wasserfestspiele den besten aussuchen durfte. Und da Storch und Schwalbe das Wappen der Gemeinde zieren, fiel am Ende die Wahl auf den Storch.“
Zur Taufe sollte das neue Drachenboot eigentlich zu Wasser in den Spremberger Stausee gelassen werden. Doch das Wetter machte dem Plan einen Strich durch die Rechnung. Und so muss es bis zu den nächsten Wasserfestspielen ausharren. Bis es wieder heißt: An die Paddel, fertig, los!