Letztes Denkmal von Peitz wiederhergestellt
Spende für Restauration nach Beschädigung
Als das Peitzer Kriegerdenkmal im Winter dieses Jahres beschädigt wurde, war schnell klar: Es muss unbedingt wieder instand gesetzt werden. Die gut 240 Kilogramm schwere Bronzeplastik ist Teil des Denkmals für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges und zeigt einen ruhenden Soldaten mit Schwert, Adler und Helm. Nach Angaben des Peitzer Kulturamtes ist sie eine der wertvollsten ihrer Art in Brandenburg und die letzte in der Fischer- und Festungsstadt. Die anderen wurden in der Vergangenheit bereits gestohlen.
Anfang Februar schafften es Unbekannte auch an dem ruhigen Platz gegenüber vom alten Bahnhof die Plastik vom Sockel zu stoßen. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass die Diebe nicht weit mit der Bronzeplastik kamen. Bei einer routinemäßigen Polizeikontrolle verließen sie fluchtartig das Fahrzeug und ließen es mitsamt Inhalt zurück. So konnte die wertvolle Plastik nur wenige Tage später wieder nach Peitz zurückkehren – allerdings in demoliertem Zustand.
„Die Diebe hatten den Kopf des jungen Soldaten verbogen, wahrscheinlich um ihn besser transportieren zu können", mutmaßt der Peitzer Bürgermeister Jörg Krakow und weiter: „Wir wollten alles daran setzen, das Denkmal in kurzer Zeit wieder aufzustellen. Egal wie, es wird wieder hergestellt. Es ist ein historisches, wertvolles Relikt der Stadt Peitz." Er startete einen Spendenaufruf, bei dem sich Anwohner und regionale Unternehmen beteiligten – so auch SpreeGas: „Wir alle sind der Firma sehr dankbar. Wir sind schon seit vielen Jahren eng verbunden – ob beim Bürgermeisterspiel oder den Regionalkonferenzen mit anderen Bürgermeistern aus der Region. SpreeGas ist ein wirklich verlässlicher Partner – in guten wie in schlechten Zeiten", so der Peitzer Bürgermeister.
Sicheren Ort für die Bronzeplastik finden
Mithilfe der vielen Spenden konnte die Bronzeplastik restauriert werden. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den Stadtverordneten muss nun entschieden werden, wie sie vor Diebstahl geschützt werden kann und ob es sinnvoll ist, sie an alter Stelle wieder aufzustellen. Jörg Krakow: „Eine Alternative wäre, eine Kopie aus Kunststoff anzufertigen und sie auf dem Denkmal zu platzieren. Das Original aus Bronze käme an einen geschützten und der Öffentlichkeit zugänglichen Ort, wie z.B. die Festung oder das Eisenhütten- und Hammerwerk. Dazu sind wir aktuell mit allen beteiligten Stellen in Gesprächen." So lange bleibt die Bronzeplastik an einem sicheren Ort.
Die Bronzeplastik hatte schon bei ihrer Entstehung für Kontroversen gesorgt. Denn anders als viele andere Plastiken aus der Zeit hat der ruhende Soldat den Helm – als Symbol für den beendeten Krieg – abgesetzt. Das fanden viele Peitzer unangebracht. So musste der Kopf schon damals extra aufgesetzt werden. Das Denkmal, finanziert vom Peitzer Tuchfabrikanten Adolf Rehn und angefertigt in Dresden, wurde 1928 schließlich eingeweiht. In einer angrenzenden Mauer sind die Namen aller Bewohner des Ortes festgehalten, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren.