Durchstarten auf der Brücke
Fachleute informieren sich auf der 26. Erdgasfachtagung in Cottbus
SpreeGas und die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG hatten wieder gemeinsam zu der anerkannten Fort- und Weiterbildung sowie zum intensiven Erfahrungsaustausch und Kontakteknüpfen eingeladen. Auf dem Programm der 26. Erdgasfachtagung standen interessante Fachvorträge, zahlreiche Aussteller rund ums Erdgas präsentierten ihre Technik
ENDLICH (!) war wohl die meist bemühte Vokabel auf dem Cottbuser Messegelände. Rund 300 Fachleute von Installations- und Gasversorgungsunternehmen, Planungsbüros sowie Wohnungsgesellschaften trafen sich am 7. Oktober 2021 auf dem Messegelände – nach zweieinhalbjähriger Pause. „So viel Zeit ist seit unserer Jubiläumsveranstaltung im Frühling 2019 ins Land gegangen. Corona-bedingt fiel 2020 die Veranstaltung gänzlich ins Wasser und musste Anfang dieses Jahres in den Herbst verschoben werden. Jetzt konnten die Fachleute des regionalen Gashandwerks ENDLICH wieder zusammenkommen“, freute sich Uwe Bredemann von SpreeGas über die Renaissance der Veranstaltung.
Energiewende – mit Gas geht’s
Nach der Begrüßung von NBB-Regionalleiter Michael Staude erwartete die Teilnehmer im ersten Block eine Reihe von gasfachlichen und gasrechtlichen Vorträgen. Beispielsweise erklärte Rechtsanwalt Carsten Wesche die gesetzlichen Vorgaben (und Fallstricke) der „Allgemeinen Bedingungen für den Netzanschluss“. Der Beitrag von Eric Debertshäuser vom SHK-Fachverband befasste sich mit der Unternehmererklärung nach § 96 Gebäudeenergiegesetz.
Rund die Hälfte des Erdgases auf dem deutschen Markt wird in Gebäuden zum Heizen verbraucht. Hier gilt es, die Effizienz massiv zu erhöhen – durch den umfangreichen Austausch alter gegen moderne neue Technologie. Dies der Ansatz von Bezirksschornsteinfegermeister i. R. Stefan Grallapp. Der diplomierte Ingenieur gab in seinem launigen Vortrag einen tiefen Einblick in die verfügbare Gas-Installationstechnik aus dem In- und Ausland. Das Auditorium folgte aufmerksam. Denn die Installateure sind es schließlich, die die Gasflamme sicher ins Haus bringen sollen. Mit ihren Innovationen tragen sie nicht zuletzt zur Umsetzung der Energiewende bei. Nach wie vor gilt: Erdgas ist unverzichtbare Brückentechnologie. So konnte man die gesamte Tagung auch als ein Durchstarten auf derselben begreifen.
Mantra der Gasbranche
Viele Teilnehmer nutzten die Mittagspause zum intensiven Austausch mit Kollegen und Partnern auf der Fachausstellung. Nach dem Kontakteknüpfen fokussierte sich der zweite Teil des Forums neben dem digitalen Installateurportal der NBB auf die TRGI 2018, „der wichtigsten Technischen Regel der Gasinstallation“, wie Referent Benjamin Braun vom DVGW/Thüringer Energienetze eingangs besonders hervorhob. Als Standardwerk für Installateure, Mitarbeiter in Versorgungsunternehmen, Netzbetreiber sowie für Schornsteinfeger, Planer und Behörden unterstützt die TRGI beim rechtssicheren und technisch korrekten Arbeiten – sozusagen das Mantra der Gasbranche. In der neuen Fassung, einen Tag nach der Veranstaltung in Kraft getreten, wird unter anderem der Grundsatz gefordert: „Die Leitung muss so geplant und erstellt werden, dass die Durchführung von Prüfungen und das Entlüften der Leitung möglich ist.“
Schulterschluss in der Lausitz
Nach dem Schlusswort von Michael Staude stimmten alle Beteiligten überein, eine außergewöhnliche Erdgasfachtagung erlebt zu haben und die Teilnahme beim nächsten Mal ist für viele schon eine beschlossene Sache. Übrigens: Wie wichtig gerade Treffen solcher Couleur sind, zeigt die Entwicklung der letzten Wochen. Die Gaspreise steigen und der erste Billiganbieter für Erdgas in Deutschland gibt auf. Dass Installateure, NBB und SpreeGas den Schulterschluss suchen, ist ein gutes Zeichen. Es sendet das Signal: Auf die Installateure der Region kann die Lausitz weiter zählen – und auf die Kraft von hier sowieso.